Verein Mole Stickenhörn e.V.
– Gestern, heute, morgen –
Die Entstehungsgeschichte des Vereins ist eng mit der des Sportboothafen Stickenhörn verbunden.
Im Bereich des Plüschowhafen lagen bis Mitte 1975 die Marine, der Britische Yachtclub und die alteingesessenen Friedrichsorter und Prieser einträchtig, jeder in seinem Bereich, friedlich beieinander.
Die Friedrichsorter und Prieser Fischer sowie die Wassersportler lagen parallel zur alten Stickenhörnmole an einer Steganlage, die von der Stadt immer nur notdürftig instand gehalten wurde, so dass der Steganlage langsam, aber sicher das “Aus” drohte. Außerdem wollte die Bundesmarine weitere Einheiten (das Troika-Minensuch-System) in den Plüschowhafen verlegen und beanspruchte den gesamten Hafenbereich.
Letztlich blieb der Stadt nur, die Steganlagen ersatzlos zu sperren und abzureißen, da die Finanzmittel zum Bau eines neuen Hafens nicht vorhanden waren.
Schnell fanden sich entschlossene Bürger zu einen Interessengemeinschaft zusammen und versuchten die Stadt und die Marine dazu zu bewegen, von den Plänen Abstand zu nehmen. Unterschriftensammlungen, Demonstrationen und unzählige schriftliche Eingaben an Politiker und die Stadt brachten leider kaum Erfolg. Immerhin blieben die Steganlagen, wenn auch mit diversen Sicherheitsauflagen, zunächst erhalten; die Mole blieb öffentlich zugänglich.
Im Februar 1979 gründeten 179 Bürger und Wassersportler den Verein Mole Stickenhörn e.V. mit den Satzungszielen, die Mole Stickenhörn und die Steganlagen als Sportboothafen und Naherholungsgebiet zu erhalten und konnten dann in besser geordneten Bahnen mit der Stadt über das weitere Verfahren. In enger Zusammenarbeit, unter zunehmender Kooperationsbereitschaft der Stadt Kiel, entstanden dann Pläne, einen neuen Hafen auf der anderen Seite der Mole zu bauen, da die Marine weiterhin den gesamten Hafenbereich beanspruchte.
Der Verein Mole Stickenhörn e.V. war maßgeblich daran beteiligt, dass die Mole nicht zu einer zweiten Betonwüste nach Schilkseer Muster wurde. Ein großer Teil der alten Bäume und Sträucher konnte erhalten werden; letztlich musste aber auch der Vereinsvorstand einsehen, dass Parkplätze und Straßen nun mal vorhanden und befestigt sein müssen und dass es eine Sporthafenverordnung gibt.
Dem Finanzierungsmodell mit der Vorauszahlungen in Höhe von 15.000,- bzw. 20.000.- DM musste der Verein zähneknirschend zustimmen, konnte für seine Mitglieder jedoch annehmbare Sonderregelungen erwirken.
Nach Fertigstellung des Hafens waren die Satzungsziele fast erreicht; die “Altstickenhörner” kamen am Steg 3 zum größten Teil unter und die Mitglieder beschlossen, als Wassersportverein nach entsprechender Satzungsänderung zusammen zu bleiben. Selbstverständlich wurde auch ein Stander entworfen, der mit ein bisschen Sentimentalität durch den grünen Streifen an die alte Mole erinnern soll.
Heute zählt der Verein rund 280 Mitglieder. Viele der Gründungsmitglieder sind dem Verein treu geblieben, obwohl sie nicht oder nicht mehr Eigner eines Bootes sind.
Im Hafen liegen 84 Segel- und Motorboote der Vereinsmitglieder und bilden damit die größte Vereinseinheit im Hafen Stickenhörn.
Der Verein ist Mitglied im Kreis- und Landesseglerverband sowie Gesellschafter in der Sporthafen Kiel GmbH.
Stets gut besuchte Veranstaltungen sind das gemeinsame Hissen und Niederholen des Vereinsstanders, eine Vereinsregatta mit anschließendem Molenfest, eine Geschwaderfahrt sowie das Grünkohlessen im festlichen Rahmen. Der lange Winter wird durch die Winterwanderung, die bisher bei jedem Wetter stattfand, unterbrochen. Die Mitgliederversammlung im März läutet die Saison ein.
Am 28. September 2019 feierte der Verein unter Anteilnahme der Öffentlichkeit und Presse sein 40-jähriges Vereinsjubiläum auf der Mole Stickenhörn.
Unseren Mitgliedern bieten wir professionelle Ausbildung auf unserem Vereinsboot “ Pier 3″ an und auch unsere Jugend- und Sportjolle “Wolli”, ausgerüstet mit Genacker und Trapez, macht auch den älteren Herrschaften noch viel Spaß und sorgt für manchen Muskelkater.